Januar zeigte die Pracht der Kühle. Zum Monatsende kehrten aber die Maurer Ruven, Max und Mirko in warmen gelben Jacken auf die Baustelle zurück. Der Baustellenkran quietschte erstmal vor Kälte und Feuchte aber dann nach und nach gewöhnte sich an das Arbeitstempo. Das Baujahr 2021 wurde eröffnet.
Ein Fastsibirienfebruarwintereinbruch (immer noch Deutsch?) sorgte zwar für eine winzige Pause aber dann, seit Monaten nicht registrierter blauer Himmel strahlte mit Optimismus. Rund ums Haus entstand ein Gerüst, sodass die Dachdecker den alten Dachstuhl demontieren könnten. Mit der Zeit hatte man das Gefühl: Es wird doch was!
Der März war sündig sonnig und sorgte für scharfe Bilder. Die Maurer haben sich auf dem Weg gemacht, unsere Baustelle zu verlassen: da kam die Zeit der Zimmerleute. Gerald hat die Macht auf die Baustelle erobert und da, wo seine Argumente nicht ausreichend waren, war der Hammer in der rechten Hand von Ümit zuständig…
April war weiterhin schön. Unser Main war mit jedem Tag ein wenig blauer. Die künstlerische Darstellung unserer Schenke auf dem Betriebsbus (Original von Robert aus Stettin) wird interpretiert und kommentiert. Manche Bauhandwerker nehmen die Zeichnung als zusätzliche Hilfe, wenn die Werkplanung nicht ausreicht…
Im Mai war der Main grün und dann kamen die Fensterbauer und setzten Grenzen: das Grüne bleibt draußen. Die Fensterbögen sollen eine Verbindung zu den Mainwellen herstellen. Ich habe jedoch den Eindruck, dass der Bauherr von einem der Gasthäuser der Tolkienstrilogie fasziniert ist. Ist es „Zum Grünen Drachen“?
Juno war heiß. Innenausbauspezialisten Jannik und Miko haben sogar beim Messen geschwitzt. Gott sei Dank wurde das Dach schon gedämmt und mit viel Mühe hat sich die Teilung der Gästezimmer gezeigt. Dann noch die Ständerwände 3mal hin und her schieben, bis die die endgültige Position finden…
In die halbnackten Ständerwände ziehen die Elektriker ihre Kabel rein. Gleichzeitig kommen Heizungsrohre, Wasserleitungen, Klimaschläuche und Lüftungskanäle; und dann verschwindet alles hinter den blauen Gipskartonplatten. Kaum zu glauben, wie viel Technik braucht der Gast, damit er einigermaßen zufrieden wird.
August: egal ob alt oder jung – jeder, der in Bayern lebt, ist Urlauber. Manche bleiben daheim – daheim ist doch am schönsten! Manche suchen aber was neues: andere Landschaften, andere Menschen, besondere Essgewohnheiten… Auf dem Bild: Straßenszene in Telavi/Georgien – noch nicht ganz verlorenes kulinarisches Paradies.
Noch September, aber die Sonne nicht mehr selbstbewusst. Die Wandervögel, die mainentlang Richtung Süden ziehen, sind der Meinung: Schluss mit der Wärme. Gut, dass mindestens für diese Migranten keine Tests, Impfpässe und Kontrollen an den himmlischen Grenzen gibt.
Noch September, aber schon Oktober: auf dem Weg zur Arbeit versucht sich die morgige Sonne durch den dicken Nebel durchschlagen, um uns zu begrüßen. Noch vor ein Paar Tagen war hier der lustige blaue Main aus dem Bild oben und dann plötzlich Loch Ness geworden. Ojej!
Die Bestandsgeschossdecke im Hauptsaal: schwach, um alles zu halten, was da dran laut Vorschriften hin muss und dazu konnte sie miserabelste Brandschutzanforderung F30 nicht erfüllen. Bis November kam aber ein Brandschutzputz auf Metallgewebe, plus ein Schienensystem zur Stabilität der Leitungen und der Unterdecke. So ist die Decke zu einer der teuersten Decken (gleich hinter der Residenz) im Bischofstun Würzburg geworden.
Unsere Schenke hat sich schon in die Silhouette Margetshöchheims rein-gemalt; und wird doch 2022 eröffnet. Guten Beschluss für uns alle!
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